Gesamtes Medienrecht. Hamburger Kommentar
4. Auflage. Hrsg. von Marian Paschke, Wolfgang Berlitt, Claus Meyer und Lars Kröner (=Reihe Nomos Kommentar)
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2020. 2054 Seiten, 198 EUR , ISBN 978-3-8487-6117-3
(vo) Seit der ersten Auflage im Jahr 2008 ist das Nachschlagwerk „Gesamtes Medienrecht“ binnen 12 Jahren nun in 4. Auflage erschienen. Dies entspricht der Dynamik des Medienrechts. Inzwischen auf über 2.000 Seiten angewachsen (+150 Seiten), ist das Werk dennoch um 700 Gramm leichter und kompakter geworden – der Verlag hat sich nunmehr für den Dünndruck entschieden.
36 Bearbeiter fächern das Medienrecht in einem breiten Verständnis auf. Zunächst bleibt die bisherige elfteilige Gliederung unverändert: Medienverfassungs- und Europarecht, Medienkartell- und Regulierungsrecht, Medienwettbewerbsrecht, Medienzivilrecht, Medienhandelsrecht, Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht, Medienarbeitsrecht, Medienordnungs- und aufsichtsrecht, Datenschutzrecht, Jugendmedienschutz, Medienstrafrecht und Medienstrafverfahrensrecht. Auch die Untergliederung der 91 Abschnitte bleibt erhalten.
Doch je vielfältiger die digitalen Geschäftsmodelle von Medieninstitutionen werden, umso notwendiger erscheint es, die Themen weiter zu fassen. E-Commerce und Social-Media-Marketing werden entsprechend stärker behandelt. Haftungen, Marketing über Influencer und Social Media oder auch Datenschutz sind dabei wesentliche Stichworte. Aber auch die EU-Urheberrechts-Richtinie oder der neue Medienstaatsvertrag wurden aufgenommen. Wesentliche gerichtliche Entscheidungen wurden nachgetragen, darunter die BVerfGE zum „Recht auf Vergessen“.
Die Leserführung ist sehr nutzerfreundlich – das ausführliche Stichwortverzeichnis verweist auf Abschnitte und Randnummern. Die meisten Abschnitte beginnen mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis und einem Überblick im Fließtext. Zitathinweise sind nun nicht mehr im Text integriert, sondern in Fußnoten gefasst. Die Qualität des Inhalt bleibt erwartbar weiterhin sehr hoch. Gleich, ob man sich ein Thema juristisch erschließen möchte, konkreten Interpretationsrat sucht oder sich über die relevante aktuelle Rechtsprechung informieren möchte: Wer medienrechtliche Antworten braucht, wird hier fündig.
Fazit: In der vierten Auflage ein noch umfassenderes Werk für den Arbeitsalltag von Entscheidungsträgern zur zuverlässigen Orientierung nicht nur über medienrechtliche Kernfragen. Gerade digitale Geschäftsmodelle berühren ebenso Themen des E-Commerce, der Haftung und des Datenschutzes, die ebenso in diesem Werk zu finden sind.