Die Markt- und Meinungsforschung boomt. Die Wahrscheinlichkeit, als Befragter in eine Studie zu geraten ist in den letzen fünfzehn Jahren immens gewachsen. Zugleich nimmt auch in der Bevölkerung der Anteil derjenigen Personen zu, die eine leichte Aversion gegen Datensammler und allzu neugierige Mitmenschen hegen.
Die Zahl der Verweigerer ist von vielen Variablen abhängig, darunter die Leser-Blatt-Bindung. Je nach angewandter Befragungsmethode sind in der Leserforschung inzwischen bestenfalls zu erwarten:
- bei mündlichen face-to-face Befragungen: 50 bis 85 Prozent der Stichprobe
- bei mündlichen telefonischen Befragungen: 40 bis 70 Prozent der Stichprobe
- bei schriftlichen, brieflichen Befragungen: 12 bis 25 Prozent der Stichprobe
- bei schriftlichen Befragungen im Heft: 0,6 bis 5 Prozent der verbreiteten Auflage
Bei Online-Befragungen ist das Feedback je nach Zielgruppe, Zugänglichkeit und Einladungsmodus höchst unterschiedlich. Wichtig sind Vorkehrungen, die vor Mehrfachbeantwortungen und Fake-Beantwortungen schützen. Dies gilt besonders, wenn die Beantwortung mit Verlosungsaktionen gekoppelt ist.
Erfahrungsgemäß hat jede Zeitschrift ein Potential engagierter Leser, jedes Angebot ein Potential engagierter Nutzer, die gerne die Möglichkeit eines Feedbacks ergreifen. Daher stärkt eine Befragung wiederum auch die Bindung zum Blatt oder Angebot. Ähnliche Quoten wie in der Leserforschung sind auch für die Nutzerforschung bei anderen Angeboten zu erwarten. Je „persönlicher“ das Angebot auf den Nutzer zugeschnitten ist, desto höher fallen die erwartbaren Rücklaufquoten aus.