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Rezensionen zum Thema "Online-Publizistik"

 

     
    Bergmann, Leopold:
    Verlage ins Internet. Eine Einsteigerfibel
    Frankfurt: Börsenverein des Deutschen Buchhandels 2000. 123 Seiten, ISBN 3-87318-674-8
    Bezug nur über Börsenverein, 40 DM für Mitglieder, 60 DM für Nichtmitglieder

    (vo) Bergman präsentiert in diesem Band Einstiegsmöglichkeiten von Verlagen in die Onlinewelt. Er stellt Vorteile und Risiken gegenüber, diskutiert Strategien und bringt Beispiele.

    Fünf Blöcke heben sich ab: "Internet wozu?" fokussiert auf die Schaffung von Mehrwert (5 Seiten). "Profit- vs. Cost-Center" diskutiert Strategien (23 Seiten). "Online gehen ist nicht schwer" ist ein Leitfaden wie man reinkommt (9 Seiten), "Online sein dagegen sehr" benennt Erfolgsfaktoren (29 Seiten). "Sprungmarken" ist eine umfangreiche Linksammlung (28 Seiten), die unter der AKEP-Adresse http://www.akep.de/ kontinuierlich gepflegt wird. Ein Glossar beschließt den Band.

    In dieser Broschüre stecken viele nützliche Gedanken und Darstellungen. Leider erinnert der Umbruch - das Buch wird übrigens zwecks Aktualität im Print-on-Demand-Verfahren hergestellt - sehr an einen Zettelkasten und ist entsprechend unruhig. Eine Leserführung findet kaum statt. Selbst der Fettdruck wichtiger Schlagworte ist nicht durchgängig.
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    Sennewald, Nicola:
    Massenmedien und Internet. Zur Marktentwicklung in der Pressebranche
    Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1998. 196 Seiten, 89 DM, ISBN 3-8244-6727-5

    (av) Die zentrale Frage dieser unverändert aktuellen Arbeit lautet: "Können Newcomer und Branchenfremde über das Medium Internet in die starren Strukturen der traditionellen Medienmärkte eindringen und den Wettbewerb dort essentiell verändern?" (S. 1) Sennewald analysiert hierzu in ihrem Werk die Funktionsweise des Internet und die Wettbewerbsstrukturen der Medien. Sie gliedert die Untersuchung zunächst schlüssig neben Einleitung und Schlussbetrachtung in die vier Kapitel "Internet und Massenmedien", "Industrieökonomik als Analyseinstrument", "Wettbewerbssituation Pressebranche" und "Wettbewerbsveränderung durch das Internet".

    Die Autorin begreift das Internet als ein neues, wechselseitiges Medium. Hierbei verengt sie die Plattform offensichtlich auf das www, was aber im Rahmen ihrer Fragestellung kein Schaden ist. Die Ausführungen zur Nutzung der Medien zentrieren allerdings nicht auf die wesentlichen jeweiligen Funktionen; zudem ist die Darstellung zum Medienmarkt in seinen Aussagen insbesondere zur Presse zu undifferenziert.

    Zur Analyse der Pressebranche wendet Sennewald das Structure-Conduct-Performance-Paradigma der industrieökonomischen Forschung an. Das Paradigma besagt, der wirksame Wettbewerbs einer Branche könne in seinem formalen Aufbau durch die drei Merkmale Marktstruktur, Marktverhalten und Marktergebnis beschrieben werden.

    Nach Ansicht der Autorin hat der private Rundfunk die Presse verändert und in bestimmten Themenfeldern teilweise substituiert, was mit sinkenden Lesezeiten der Rezipienten und steigendem Fernsehkonsum begründet wird. Die vorgelegte Marktsegmentierung der Presse in lediglich fünf relevante Rezipientenmärkte ist zu holzschnittartig, um bei der Betrachtung relevanter Märkte tatsächlich anwendbar zu sein, reicht jedoch hin, um die Wettbewerbsspezifika des Pressemarktes grundsätzlich zu erörtern.

    Durch das Internet erwartet die Autorin positiven Rückwirkungen auf die Wettbewerbsqualität des Pressemarktes insgesamt. Verlage müssen sich "proaktiv" verhalten, um ihre Position zu sichern: Nicht mehr die hohe Leistungstiefe steht im Vordergrund, sondern die Bündelung fremder und eigener Inhalte in Kooperation mit neuen Partnern. "Es entwickelt sich ein Wettbewerb ..., der nicht mehr von den großen Medienunternehmen gesteuert wird, sondern Multi-Allianzen-Netzwerke kämpfen gegen Multi-Allianzen-Netzwerke um Marktanteile." (161).

    Dieses Buch vermeidet jede Weitschweifigkeit und Umständlichkeit, wie sie leider so häufig bei Dissertationen zu finden ist. Sennewald formuliert stringent auf den Punkt, sie setzt die Terminologien zumeist reflektiert ein und ihre Argumentationen sind logisch aufgebaut, auch wenn man ihnen nicht immer folgen will. Was dem Werk allerdings fehlt, sind treffende Belege und Abstützungen im realen Pressesortiment. Daher ist das Werk abschließend einerseits ein erfreulicher Lichtblick im Kontext der sonstigen Internetliteratur, es verbleibt andererseits auf einer theoretisch-abstrakten Stufe, die wenig Ansätze für unmittelbare Operationalisierungen bietet.
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    Lehr, Thomas:
    Tageszeitungen und Online-Medien. Elektronisches Publizieren als produktpolitisches Instrument der Verlage
    Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1999. 307 Seiten, 108 DM, ISBN 3-8244-6935-9

    (vo) Diese betriebswirtschaftliche, marketingorientierte Dissertation ist an der Universität Frankfurt entstanden. Ihr anspruchsvolles Ziel ist es, die Akzeptanz der Tagespresse und ihres elektronischen Pendants im Internet durch die Nachfrager zu untersuchen. Zentral ist dem Autor die Frage, ob die neuen elektronischen Informationsangebote die wirtschaftlichen Grundlagen der Tagespresse bedrohen und welche elektronischen Informationsangebote daher seitens der Tagespresse-Verlage angeboten werden sollten.

    Der Autor zergliedert leider die folgenden 258 Seiten in 206 Abschnitte. Die vier Hauptteile lauten hierbei 1) Einführung/begriffliche Grundlagen; 2) Rahmenbedingungen elektronischen Publizierens; 3) Akzeptanz elektronischer Publikationen und 4) Marketing elektronischer Informationsangebote.

    Der Einführungsteil überzeugt nur bedingt. Lehr verengt z.B. "Elektronisches Publizieren" auf elektronische Produktionen, "die inhaltlich an das Angebot von Tageszeitungen angelehnt sind" (S. 15) und verwendet den Begriff "elektronische Zeitung" synonym. In der Wertschöpfungskette platziert der Autor die Verlagshäuser nicht als "Content Provider", sondern in einer zweiten Stufe als "Verpacker", obwohl gerade Tagespresse-Verlage in hohem Maße Content-Provider sind: sie produzieren eigenständige Inhalte und gehören eindeutig zum produzierenden Gewerbe. Dass die Abonnementszeitung ein "Leistungsversprechen mit dem Charakter einer Geschäftsbeziehung" sei, die Straßenverkaufszeitung hingegen ein "Austauschgut mit begrenzter Haltbarkeit" (39), auch dies bleibt eine reine These.

    Die Veränderungen von Mediennutzung und Medienbudgets in den 90er Jahren und die Prognosen für IT-Infrastrukturentwicklung und Mediennutzung für die Zeit 2000-2010 sind sorgfältig mit Stand Herbst 1997 dargestellt. Die Erörterung der verschiedenen Varianten, wie elektronische Angebote bereitgestellt werden können (Kapitel 4), bleibt zumeist auch heute noch zutreffend. Die einzige realistische Finanzierungsform von Online-Angeboten sieht Lehr in Anzeigeneinnahmen. Wenig hilfreich sind die anschließenden rechtlichen Erörterungsversuche des Autors.

    Zur Akzeptanz elektronischer Publikationen spannt der Lehr einen weiten theoretischen Rahmen auf, der allerdings kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert. Die Füllung dieses Rahmens durch eine telefonische Befragung von 400 Abonnenten der Verlagsgruppe Rhein-Main stammt vom November/Dezember 1996, sie verbleibt auf der Ebene sehr allgemeiner Statements.

    In den abschließenden Hinweisen für das Marketing in den Verlagen werden die verschiedenen Elemente der notwendigen Planung weit aufgefächert, ohne dass der Autor sie wieder zu unterschiedlichen Strategien bündelt.

    Als Fazit bleibt festzuhalten: Dem Autor gelingt es nicht, seine anspruchvollen Ziele einzulösen. Der methodisch zugrundegelegte "ökonomisch orientierte Marketingansatz" wird nicht auf eine Weise operationalisiert, die den Tagespresse-Verlegern neue Ansätze oder Kriterien zur Planung von neuen Geschäftsmodellen des Elektronischen Publizierens bietet.
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    Rada, Holger:
    Von der Druckerpresse zum Web-Server. Zeitungen und Magazine im Internet
    Berlin: wvb Verlag Olaf Gaudik 1999. 328 Seiten, 64 DM, ISBN 3-932089-27-8

    (av) Diese medienwissenschaftliche Dissertation aus Tübingen setzt sich zum Ziel, die "Spielregeln des Internet" zu erkunden. Hierzu werden nach drei einführenden Kapiteln zur Spezifik des WWWs (Sprache, Design, Online-Publishing) Ergebnisse einer Redaktions- und einer Rezipienten-Umfrage präsentiert. Im sechsten Kapitel wird eine Typologie des Online-Publishing entwickelt, bevor in der weiteren Abschnitten "Spiegel Online", "digiTaz" und "Frankfurter Rundschau Online" vorgestellt werden. Nach einem Exkurs in die USA schließt die Arbeit mit Gedanken zur zukünftigen Entwicklung.

    Die Zielsetzung von Rada bleibt zu unbestimmt, um das Buch mit grundsätzlichem Gewinn aus der Hand zu legen. Der Einsteiger findet informative Blöcke zu den unterschiedlichsten Bereichen des Internets und der Konstruktion von Websites. Die Ausbeute für den Versierteren ist hinsichtlich der Rekonstruktion der Frühgeschichte publizistischer Websites (1994 bis 1998) am größten, gefolgt von dem Thema Methoden(problematik) der Analyse publizistischer Websites.

    Das Werk schwankt zumeist zwischen abstrahierender Aufarbeitung und Praxistipps für die Gestaltung von Websites. So manche interessante Diskussion bleibt in Ansätzen stecken oder verirrt sich: ob der Medienbegriff auf das Internet insgesamt anwendbar sei oder welchen Charakter "Online-Zeitungen" haben. Der Autor bezeichnet das Internet unglücklich als "individualisiertes Massenmedium" (S. 24) oder spricht von "digitalen Presseprodukten". Die Begriffsbestimmung von "Electronic Publishing" (S. 75/76) bleibt zu allgemein, um hieraus eine praktikable Abgrenzung gegen andere www-Angebote ableiten zu können.

    In den Umfragen sind die Fallzahlen sehr klein. Die Ergebnisse dieser Erhebungen von 1997 sind inzwischen durch andere Studien, insbesondere von Neuberger, überholt. Kapitel 5 bemüht sich um eine Typenbildung, die aber auf der Basis von nur 17 Websites nicht gelingen kann. Zwölf hiervon sind Marken der Tagespresse, fünf der Publikumspresse - bereits die Marken der Fachpresse bleiben somit außen vor.
    Nach Ansicht des Rezensenten können Gattungsgliederungen nur medienimmanent gewonnen werden - alle von der Presse her gedachten Ableitungsversuche werden nicht zum Ziel gelangen. Daher sind auch die Begriffe "Online-Zeitung" oder "Online-Zeitschrift" völlig ungeeignet, um spezifische publizistische Sites zu beschreiben.

    Was der Autor methodisch und inhaltlich in den Kapiteln 6 bis 8 leistet, ist eine sorgfältige und umfassende Rekonstruktion der Frühgeschichte der Online-Publizistik mittels ausgewählter Websites: rund 50 Seiten zu Spiegel Online, 25 Seiten zu digiTAZ, 32 Seiten zu Frankfurter Rundschau Online. Die ausführlichen Beschreibungen werden durch eine Vielzahl von Grafiken und Bildschirmprints visualisiert, im Anhang finden sich schließlich noch acht Seiten Farbdarstellungen.

    Für Vertiefungen störend ist leider die unsaubere Zitierweise des Autors. So werden Herausgeber als Autoren angeführt und wiederholt zitierte Werke im Literaturverzeichnis nicht nachgewiesen.
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    Neuberger, Christoph und Jan Tonnemacher (Hg):
    Online - Die Zukunft der Zeitung? Das Engagement Deutscher Tageszeitungen im Internet
    Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1999. 284 Seiten, 52 DM, ISBN 3-531-13256-3

    (vo) Dieser Sammelband dokumentiert die Ergebnisse des gleichnamigen Forschungsprojektes an der Universität Eichstätt von 1996 bis 1998, erweitert um zwei Beiträge zu ausländischen Entwicklungen. Die Ergebnisse profitieren von der regen Kooperationsbereitschaft der Online-Redaktionen der Tagespresse - die Rücklaufquote der Redaktions-Vollerhebung betrug 78 Prozent. Zudem beteiligten sich 27 Zeitungen an der Online-Nutzerbefragung.
    Seit im Mai 1995 die "Schweriner Volkszeitung" und die "Welt" als erste deutsche Tageszeitungen Angebote im Web platzierten, folgt nicht nur in dieser Gattung Titel um Titel. Doch die Tagespresse fürchtet die Konkurrenz anderer Inhaltsanbieter besonders - sowohl bezogen auf ihre regionale Berichterstattung als auch hinsichtlich des Geschäfts mit Kleinanzeigen.

    Gleich zu Beginn des Buches findet sich eine gute und kompakte Übersicht über die einzelnen Aufsätze, was die Orientierung des Lesers sehr erleichtert. Dies gilt auch für die Aufteilung des Buches in die Blöcke "Theorie und Historie", "Online-Journalismus und Verlagsstrategien", "Online-Nutzer" (je 3 Aufsätze) sowie "Online-Angebote" (2 Aufsätze). Die Qualität der einzelnen Aufsätze ist durchgängig gut bis sehr gut, Der eingesetzte Methodenmix aus Literaturstudien, Inhaltsanalysen, Kommunikator- und Rezipientenbefragungen führt zu einer dichten Situationsbeschreibung der Jahre 1997 und 1998. Die einzelnen Befunde zur Onlinepraxis der Tagespresse und der Leserresonanz sind in den Aufsätzen faktenreich dargestellt, zugleich bietet nahezu jeder Aufsatz ein zusammenfassendes Fazit.

    Die Vielschichtigkeit und die Dynamik des Themas wird in diesem Sammelband sehr deutlich. "Megatrends" gibt es noch nicht, alles ist im Fluss. Noch stützen sich die meisten Angebote wesentlich auf den Inhalten der Print-Ausgaben ab, noch sind neue branchenübergreifende Kooperationen nur begrenzt zu finden. Doch in den Tagespresseverlagen wird das Online-Engagement heute ernsthaft betrieben und die Verlage sind sehr lernfähig. Aktuelle Ergebnisse dieses Forschungsprojektes können unter http://www.ku-eichstaett.de/SLF/JOUR/projekt abgerufen werden.

    Das Fazit des Rezensenten: Dieses Buch gehört in den Handapparat eines jeden, der sich praktisch oder forschend mit den Online-Auftritten von Presseverlagen befasst. Der hier gebotene Fakten- und Detailreichtum verführt allerdings gefährlich dazu, sich fest zu lesen.
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    Rank, Gerhard:
    Entwicklung und Akzeptanz multimedialer Zeitschriften
    München: Reinhard Fischer 1999. 276 Seiten, 39 DM, ISBN 3-88927-252-5

    (vo) Manche Bücher halten leider nicht, was sie versprechen. Hier führt bereits der Titel in die Irre. Der Autor stellt keine neue Mediengattung vor, sondern behandelt den Webauftritt von populären Zeitschriften und Verbesserungspotentiale bei "Focus Online".
    Das Werk gliedert sich in die drei Hauptkapitel "Grundlagen", "Entwicklung multimedialer Zeitschriften" und "Untersuchung der Nutzerakzeptanz" von Focus Online. Es gibt den Entwicklungsstand 1997 wieder, was dem "normalen" time-lag von Dissertationen entspricht. Angesichts der dynamischen Entwicklung des Themas sind etliche Aussagen heute überholt. Dies gilt ganz besonders für die gleich in der "Einführung" benannten Marktprognosen aus den Jahren 1994 bis 1996, die der Autor besser kurz vor Erscheinen aktualisiert hätte.

    Das Kapitel "Grundlagen" ist ein Sammelsurium unterschiedlicher Zitate, der Kernbegriff "multimediale Zeitschrift" wird von Rank ohne sorgfältige Begründung definiert. Doch Wissenschaft und Praxis haben lange Probleme mit dem schwammigen Begriff "Multimedia", weil er zu keiner eigenen Mediengattung führt. Es fragt sich, wozu der Autor das Konstrukt "multimediale Zeitschrift" überhaupt bei der vorgelegen Analyse braucht. Der sich anschließende theoretische Bezugsrahmen streift Maletzke, Shannon/Weaver, den Uses-and-Gratifications-Approach und die Wertewandel-Diskussion. Er mündet in ein Modell, dessen Funktion unklar bleibt. Das dritte Kapitel "Entwicklung multimedialer Zeitschriften" klingt praxisbezogen, ist es aber nicht. Der Leser findet hier eine schlecht strukturierte Flut von Vorschlägen vor, was alles beachtet und gemacht werden könnte - bis hin zur Farbenassoziation. Die unterschiedlichen elektronischen Distributionskanäle sind weitgehend technisch abgehandelt. Warum breitet der Autor gar die rasch veralteten Tarifstrukturen deutscher Internet-Provider im Detail aus? Auch die Kapitel "Werbung" und "Zahlungssysteme" enthalten heute nur noch Überholtes.

    Zur Mitte des Buches kommt der Autor zum Thema "online präsente Publikumszeitschriften": Im Juli 1997 hatten 48 von 141 in der MediaAnalyse vertretenen Titeln einen Webauftritt (heute sind es fast alle, A.V.). Rank klassifiziert die Webites u.a. in "Mehrproduktplattformen" (thematische Portale) und "plattformübergreifende Produktgestaltungen" (Einbindung extern generierter Inhalte). Leider ist die Bestandsaufnahme der Inhalte mit 10 Seiten für 48 Websites zu knapp geraten, um drei Jahre später bei der Rekonstruktion dieser Aufbruchzeit zu helfen. Auch die Systematisierung der Inhalte bleibt bruchstückhaft.

    Anhand einer Sekundäranalyse von 161 Datensätzen der ACTA 1997 (Allensbacher Computer- und Telekommunikations-Analyse) sowie einer Webumfrage in Kooperation mit "Focus Online" (N=372) untersucht der Autor im 4. Kapitel die Nutzerakzeptanz von "Focus Online". Die Datenauswertung ist handwerklich ordentlich und sorgfältig. Da die Befragung aber nicht hypothesengeleitet stattfand, kommen die Befunde über ein allgemeines Marktforschungsniveau nicht hinaus. Resultat: Für "Focus" eine sicherlich interessante Arbeit, für die Wissenschaft weniger. Insofern ist die Aussage, "bislang unbekannte Beziehungszusammenhänge" aufzudecken etwas überzogen, wenn nicht gar deren gemeinter Kern aufgrund der fehlenden Leserführung ganz untergeht.
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